5–15 Gramm schwere Spinner eignen sich für die meisten Situationen. Mit Spinnern kann man sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts angeln.
Jedes Jahr geschieht in dänischen Fließgewässern ein kleines Wunder. Die Meerforellen und Lachse ziehen flussaufwärts, um ihre Art zu erhalten. Auf dieses kleine Wunder haben sich tausende Angler aus ganz Dänemark eine ganze Saison lang gefreut. Jetzt können sie das tun, was sie am meisten lieben: im Fluss nach silberblanken Fischen angeln! Mit Spinnern, mit Fliegen – und mit Leib und Seele. Das Meerforellenangeln an der Küste ist zwar der Nationalsport der dänischen Angler, das Angeln an Flüssen aber für viele von ihnen die größte und persönlichste Passion. Keine andere dänische Fischerei kann mit so vielen Traditionen, Erzählungen, Kämpfen und schwer errungenen Siegen aufwarten wie das Flussangeln nach Meerforellen. Dass wir heute nach Lachsen angeln können, ist ein Wunder für sich. Obwohl die dänischen Wildlachse fast ausgestorben waren, gibt es sie heute wieder in so großer Zahl, dass man eine reelle Chance hat, den Fisch seines Lebens zu fangen.
Christian Plejdrup hält seit 1939 mit 14,4 kg den dänischen Rekord für Meerforellen. Im kleinen Dänemark kann man also einige der größten Meerforellen der Welt fangen! Jedes Jahr werden riesige Meerforellen registriert. Sie werden sowohl mit Ruten als auch bei der Elektrofischerei gefangen. Letztere wird angewendet, wenn die Angelvereine die Bestände verbessern möchten, indem sie Mutterfische fangen.
1954 fing J.C. Dinesen auch einen gewaltigen Fisch – einen 26,4 kg schweren Lachs. Das ist lange her. Aber es hat auch viele Jahre gedauert und unzählige freiwillige Arbeitsstunden voller gezielter Arbeit gekostet, den Lachs zurück zu den Rauschen zu locken. Und jetzt ist er wieder da! 2016 hatte ein Angler das Glück, einen Lachs zu fangen, der länger als der alte Rekord war, nämlich 141 cm. Ist mein nächster Fisch vielleicht ein Rekordfisch? Die Hoffnung trägt dazu bei, dass das Angeln so interessant ist!
Die Dänen sind privilegiert, was die Meerforellen- und Lachsfischerei betrifft. Es ist einfach und billig, nach Lachsen und Meerforellen zu angeln. Vor allem, wenn man die Kosten mit anderen Ländern vergleicht. Die Kosten sind niedrig, weil die Vereine für das Flussangeln zuständig sind.
dass der ursprüngliche Lachsstamm fast ausgestorben war? Man verglich mit der DNA aus alten Schuppen und fand auf diese Weise einige wenige Lachse, die die Gene des Stamms weiterführen konnten. Es zeigte sich nämlich, dass ausschließlich Lachse mit den ursprünglichen Genen in Dänemark zurechtkommen. Die Lachse, die wir heute fangen, haben also alle den gleichen Stammbaum und die gleichen Vorväter!
Die ersten Lachse schwimmen flussaufwärts, wenn es noch Winter ist. Die größten Lachse kommen im Laufe des Frühjahrs. Bis zum Spätsommer kommen neue Fische dazu. Die Lachssaison dauert daher von der Öffnung des Flusses bis zum Beginn der Schonzeit des Lachses bzw. bis zur Schließung des Flusses. Die Hauptsaison für Lachse dauert vom Mai bis zum Oktober, da sich während dieser Zeit die meisten Lachse in den Flüssen aufhalten.
Die Hauptsaison für Meerforellen dauert vom Juni bis zum Oktober. Während dieser Zeit schwimmen die meisten Forellen zu ihren Laichgewässern. In manchen Flüssen kommen sie früher an, und meistens gilt, dass die größten Forellen bereits zu Beginn der Saison ankommen.
dass Biologen an den Schuppen ablesen können, wie alt eine Meerforelle oder ein Lachs ist? Sie können die Ringe unter einer Lupe wie die Jahresringe eines Baums zählen. Die größten Meerforellen ziehen als letzte vom Meer zu den Laichplätzen.
Die Schonzeit des Lachses hängt vom jeweiligen Fluss ab. In den Flüssen, die nach Westen fließen (wie z. B. Skjern Å, Storå und Varde Å), dauert sie vom 15. Oktober bis zum 16. April. In der Gudenå und in anderen Flüssen, in denen man auch Lachse antreffen kann, ist die Schonzeit kürzer. Informiere dich gründlich bei dem Verein, der für die jeweilige Fischerei zuständig ist.
Die Schonzeit der Meerforelle in Flüssen hängt vom jeweiligen Fluss ab – manche Vereine lassen bereits früh Meerforellenfischerei zu, andere warten länger. Die meisten Flüsse werden im November geschlossen.
Die offizielle Schonzeit für Forellen und Lachse dauert vom 16. November bis einschließlich 28./29. Februar.
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Mindestmaß |
Schonzeit |
Lachs |
40 cm |
16. November bis 28./29. Februar |
Meerforelle |
40 cm |
16. November bis 28./29. Februar |
Meerforelle (Bornholm) |
40 cm |
16. September bis 28./29. Februar |
Die Angelvereine vor Ort können Sonderregeln für Mindestmaße und Saison sowie Fangbegrenzungen beschlossen haben!
An den meisten größeren Flüssen gibt es ungeschriebene Regeln, dass man beim Angeln flussabwärts von Angelplatz zu Angelplatz geht. Dadurch kommen alle früher oder später an die guten Angelplätze, man bewegt sich an der frischen Luft, lernt den Fluss kennen und nimmt gleichzeitig Rücksicht auf die anderen Angler. Stell dich nie direkt vor einen anderen Angler, wenn du anfangen möchtest zu angeln. Unterhalt dich stattdessen mit ihm/ihr und hol dir ein paar gute Tipps, falls du den Fluss noch nicht kennst.
An den Lachsflüssen in Westjütland musst du außerdem die Regeln zur Hakengröße, die Regeln zum Umgang mit den Fischen und die Quoten für Lachse beachten, die man mit nach Hause nimmt. Besuche die Websites der Flussvereine („åsammenslutninger“) und informiere dich. Die Regeln sind gar nicht so kompliziert und sorgen dafür, dass alle mehr Spaß am Angeln haben.
Die Anweisungen des lokalen Vereins müssen natürlich an allen Flüssen befolgt werden. Informiere dich auf ihren Websites, wo du genau angeln darfst, wo du parken kannst und was du sonst wissen musst.
Die Meerforellen und die Lachse sind die Kronjuwelen der dänischen Süßwasserfischerei. Pass bitte gut auf sie auf!
Wenn man einige einfache Regeln einhält, können die Fische einen Aufenthalt im Kescher problemlos überleben.
9–10 Fuß lange Spinnruten mit einem Wurfgewicht von bis zu ca. 25 Gramm eignen sich für Meerforellen. Verwende eine geflochtene Schnur (0,15–0,20 mm) oder eine Nylonschnur (ca. 0,30 mm).
5–15 Gramm schwere Spinner eignen sich für die meisten Situationen. Mit Spinnern kann man sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts angeln.
Kleine bis mittelgroße Blinker, die nicht zu dünn sind, eignen sich hervorragend für Meerforellen. Sie haben eine größere Oberfläche und werden bei weitem nicht so weit geworfen wie Blinker für das Angeln an der Küste. Man kann mit ihnen sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts angeln.
Kleine, bis zu 10 cm große Wobbler eignen sich für Meerforellen. Wähle Wobbler mit einer mittelgroßen Tauchschaufel und einen Wobbler in neutralen Naturfarben, der sich für klares Flusswasser eignet. Knallrote oder -gelbe Wobbler sind immer gut, aber vor allem in etwas trüberem Wasser und am Ende der Saison, wenn die Forellen gereizt werden müssen.
Spinnruten für Lachse müssen etwas kräftiger als Spinnruten für Meerforellen sein, aber auch nicht zu steif und kräftig. Besorge dir eine 10 Fuß lange Spinnrute mit einem Wurfgewicht von bis zu 30 Gramm.
Die Schnur sollte 0,35 mm (monofile Schnüre) bzw. 0,17-0,20 mm (geflochtene Schnüre) dick sein, da du nach großen Fischen angelst!
Es gibt viele gute Spinner für Lachse. Bei hohem Wasserstand und trübem Wasser zu Beginn der Saison wird oft mit Spinnern mit einem weichen Gummikörper geangelt. Sie wiegen in der Regel 15–25 Gramm. Bei niedrigerem Wasserstand später in der Saison wird auch mit anderen, etwas leichteren Spinnern geangelt.
Man kann mit Spinnern flussaufwärts, quer zur Strömung und flussabwärts angeln. In den meisten Flüssen wird jedoch flussabwärts geangelt, um Konflikte mit anderen Anglern zu vermeiden.
Breite, 15–20 Gramm schwere Blinker können sehr effektiv sein, werden aber nicht so oft verwendet. Probiere sie aus, falls alle anderen Angler mit Spinnern angeln.
Wobbler in krassen Farben eignen sich gut zu Beginn der Saison. Wähle Wobbler mit einer mittelgroßen Tauchschaufel – sie erreichen schnell die gewünschte Tiefe. Später in der Saison oder bei Niedrigwasser kann man andere Wobblertypen benutzen.
Viele Flussangler machen im Sommer die Nacht zum Tage, weil die großen Meerforellen oft nachts aktiver sind und leichter anbeißen.
Die meisten Angler angeln Meerforellen mit einer Einhand-Fliegenrute der Klassen 6–7 oder einer leichten Zweihand-Fliegenrute der gleichen Klassen (oder mit einem entsprechenden Gewicht an der Schnur). Je nach Fischerei und Größe des Flusses gibt es aber dazu viele verschiedene Meinungen. Nach Lachsen wird mit Switchruten oder Zweihand-Ruten der Klassen 7–9 geangelt. Anfänger sollten sich von einem erfahrenen Angler oder im Angelshop beraten lassen.
Traditionelles Fliegenfischen
Traditionelles Fliegenfischen nach Lachs heißt, mit sinkenden Fliegen flussabwärts und gleichzeitig quer zur Strömung von Ufer zu Ufer zu angeln und so die guten Verstecke der Fische abzudecken.
Abends und nachts angeln
Meerforellen sind an dunklen Tagen und nach Einbruch der Dunkelheit aktiver. Dann kann man die spannende Fischerei mit etwas größeren und fülligeren Fliegen ausprobieren, die näher an der Oberfläche liegen. Nicht viele Angler angeln nachts nach Lachsen, und in mehreren Vereinen und Flussvereinen ist es untersagt.
Mit Trockenfliegen angeln
Seit einigen Jahren ist es populär, mit recht großen Fliegen aus Schaumstoff und Gummibeinen flussaufwärts nach Meerforellen zu angeln. In manchen Flüssen kann dies eine sehr effektive Methode sein – auch tagsüber.
Lachse sind eine jütländische Spezialität. In den Flüssen in Westjütland schwimmen die Nachfahren der ursprünglichen dänischen Lachse flussaufwärts um zu laichen. In der nach Osten fließenden Gudenå gab es auch seit dem Altertum Lachse. Sie starben jedoch aus, nachdem der Stausee von Tange gebaut wurde. Heute kann man vom Stausee flussabwärts bis nach Randers nach ausgesetzten Lachsen angeln.
Die Meerforelle ist zum Glück auch in Dänemark heimisch und kommt heute in sehr vielen Flüssen in einer Zahl vor, die ein Angeln nach Meerforellen gestattet. Man kann sie von Westjütland bis Bornholm in Fließgewässern antreffen.
Wo im Fluss stehen die Meerforellen und die Lachse?
Meerforellen und Lachse stehen an unterschiedlichen Stellen und schwimmen auch zu verschiedenen Zeitpunkten flussaufwärts. Die Lachse kommen zuerst und stehen gerne dort mitten im Fluss, wo die Strömung gleichmäßig und relativ kräftig ist. Bei sehr hohem Wasserstand können sie an windgeschützten Stellen in Ufernähe stehen.
Die Meerforellen neigen eher dazu, sich zu verstecken. Sie haben gerne ein „Dach über dem Kopf“ – überhängende Pflanzen oder Schilf. Vor allem tagsüber. An dunklen Tagen und nach Einbruch der Dunkelheit stehen sie freier im Wasser.
Wetter und Gewässer
Meerforellen und Lachse ziehen die ganze Saison hindurch flussaufwärts. Beide schwimmen aber am liebsten stromauf, wenn es regnet und der Wasserstand steigt, bevor er wieder fällt und es aufklart. Lachse suchen sich manchmal sogar bei strahlendem Sonnenschein einen neuen Platz. Man kann sie also selbst bei solchem Wetter anlocken. Es fällt aber am leichtesten, wenn Wolken über den Himmel ziehen und ein frischer Wind weht. Meerforellen ziehen bei schwachem Licht oder nach Einbruch der Dunkelheit flussaufwärts. Sie schwimmen in der Regel ab Juni und bis zum Ende der Saison stromauf. Je kleiner das Fließgewässer ist, umso später.
Meerforellen und Lachse lassen sich nur schwer anlocken, wenn die Sonne mitten in einer Hitzewelle auf den Fluss brennt. In manchen Flüssen bereitet ihnen warmes Wasser große Schwierigkeiten. Sie fühlen sich nämlich in kühlem Wasser am wohlsten.
Lachse können in Dänemark bis zu 150 cm lang und bis zu 30 kg schwer werden. Meerforellen sind erheblich kleiner und können bis zu 110 cm lang und bis zu ca. 15 kg schwer werden.
Lachse und Meerforellen sind anadrome Fische. Anadrom bedeutet, dass sie im Süßwasser aufwachsen, nach einigen Jahren zu Smolts werden und ins Salzwasser ziehen, wo sie wachsen.
Lachse ziehen oft in ferne Gewässer, wenn sie im Salzwasser jagen – meistens ins Meer bei Grönland, Island und den Färöern.
Meerforellen bleiben eher in der Nähe der Küste und entfernen sich nicht ganz so weit von Dänemark. Die meisten ziehen entlang der dänischen Küsten. Man trifft aber auch oft dänische Meerforellen an den norwegischen, deutschen und schwedischen Küsten an.
Wenn die Fische geschlechtsreif sind, kehren sie zu „ihrem“ Fließgewässer zurück, und manche laichen an der gleichen Rausche, an der sie selbst geschlüpft sind. Man weiß nicht, wie diese faszinierenden anadromen Fische so genau zum gleichen Fließgewässer zurückfinden, in dem sie aufgewachsen sind.